Pferdesport in Plauen gibt es schon seit über 50 Jahren. Genauer gesagt, seit 1952.
Zu der Zeit kamen die ersten fünf Pferde mit der Eisenbahn an und wurden im Pfaffengut untergebracht. Der “Reitplatz” war eine Wiese in Reißig und der Pferdepfleger Walter Henker wurde vom Volksfest abgeworben. Bereits im Spätherbst desselben Jahres wurde von der GST (Gesellschaft für Sport und Technik) die Sektion “Reitsport” gegründet. Übungsleiter wurde Lothar Rodewald.
Im Jahre 1953 kam der Umzug in die Dobenaustraße. Hier eignete man sich den ehemaligen Stall der Familie Hartenstein aus der Vorkriegszeit an. Der Reitplatz befand sich im Syratal hinter der Syratalbrücke, wo er für lange Zeit auch bleiben sollte.
Ca. 1962 wurde der Reitsport aus der GST ausgegliedert und dem DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) zugeordnet. Die Plauener Reiter landeten dann bei der VEB-WeMa und nannten sich BSG Motor Wema – Aufbau Plauen, Sektion Pferdesport.
In der Ziegelstraße gab es bereits acht Pferde, welche dem Betrieb gehörten, aber keine Privatpferde. Der Tierarzt, welcher damals schon mit Rat und Tat zur Seite stand, ist heute noch derselbe: Gunter Valtin aus Plauen.
Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger mussten die Reiter die Plauener Innenstadt verlassen, da das Syratal zum Landschaftsschutzgebiet erklärt wurde und der Reitplatz nicht mehr genutzt werden durfte.
Nun wurde der Reitverein Plauen e. V. gegründet, der nicht mehr zum DTSB, sondern zum Landesverband Pferdesport Sachsen e. V. gehörte, und der Umzug ins Reusaer Volksgut erfolgte. Leider wurde die finanzielle Situation des Vereines immer schlechter. Um dem Ruin zu entkommen, folgte der Zusammenschluss mit dem Reitverein Theuma zum Ersten vereinigten Reit- und Fahrverein Plauen e. V. und der Umzug auf das Anwesen der Fam. Müller in Tauschwitz. Nach einem guten Jahr nahm sich der Hofbesitzer das Leben und der Plauener Pferdesport stand vor dem Aus. Das war im Dezember 1993.
Die letzte Rettungsmöglichkeit bestand im Verkauf sämtlichen Vereinseigentums an die ehemalige LPG in Oberlosa. Die nötige Überzeugungsarbeit beim Vorstand leisteten damals Wolfgang Bergmann und Ulrich Gröner. Und so begann 1994 auf unserem heutigen Objekt das Abenteuer: “mit Pferden Geld verdienen”.
Anfangs gab es 15 Pferde, ein kleiner Teil davon privat, die endlich alle eine eigene Box hatten. Zur Verfügung standen auch jede Menge Koppeln und eine Reithalle, die bis heute mit verschiedenen Ergänzungen wie Spiegeln und Tribüne genutzt wird. Die Bedingungen in Oberlosa waren optimal, um Stück für Stück einen florierenden Reitbetrieb daraus zu machen.
2012 feierte der Verein sein 60-jähriges Bestehen. Nach einigen Wechseln, was die Betreiber der Anlage angeht, ist der Verein seit Dezember 2017 nicht länger geduldet. Aufgrund der Tatsache, dass man keinen gemeinsamen Weg finden konnte, verlässt der Verein den Hof, bleibt aber weiterhin bestehen. Seine Mitglieder bleiben dem Partner Pferd treu und werden ihre Vereinsarbeit andersweitig fortführen.